Der Einsatz von KI in Geschäftsprozessen kann auf verschiedenen Ebenen stattfinden. Diese unterscheiden sich darin, wie stark die Technologie existierende Abläufe transformiert.
Stufe 1: KI übernimmt Routineaufgaben
Die grundlegendste Ebene der KI-Transformation beinhaltet die Automatisierung von Routineaufgaben. Dies umfasst Prozessschritte wie Dateneingabe und einfache analytische Aufgaben. Auf dieser Ebene hilft KI, die Effizienz zu steigern, menschliche Fehler zu reduzieren und Personalkosten zu sparen. Charakteristisch für Stufe 1 ist, dass der Prozess als Ganzes so erhalten bleibt und nur einzelne Prozessschritte von KI übernommen werden.
Stufe 2: KI übernimmt die Prozessoptimierung
Hier wird KI tiefer in Geschäftsprozesse integriert. Es geht nicht nur um die Automatisierung von Aufgaben, sondern um die Optimierung ganzer Arbeitsabläufe. Systeme analysieren die Leistung, schlagen Verbesserungen vor und können sogar Prozesse in Echtzeit autonom anpassen. In Stufe 2 lernt das System permanent mit. Ein Anwendungsbeispiel ist Supply-Chain-Management, bei dem KI die komplette Lieferkette optimieren kann.
Stufe 3: Skalieren und personalisieren
Durch eine Hyper-Personalisierung in Marketing, Vertrieb und Service verändert sich die Art und Weise wie Unternehmen mit Kunden interagieren. So können zum Beispiel durch generative KI viele individualisierte Marketingkampangen erzeugt werden. Diese sind viel besser auf die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden zugeschnitten als es bisher möglich war.
Stufe 4: KI transformiert Ihr Geschäftsmodell
Die tiefgreifendste Ebene der KI-Transformation tritt ein, wenn KI zu einer grundlegenden Veränderung des Geschäftsmodells führt. Dies könnte einen Wechsel von produktbasierten zu dienstleistungsbasierten Angeboten beinhalten, die Nutzung von KI zur Schaffung von plattformbasierten Ökosystemen oder eine Neugestaltung des Wertversprechens des Unternehmens. Ein Beispiel hierfür ist das von Amazon patentierte „anticipatory shipping“: Auf Basis von Nutzerdaten soll das System vorhersagen, was Kunden in Zukunft kaufen wollen. Die Ware wird dann an den Kunden geschickt bevor er überhaupt gekauft hat.
Je höher die Stufe, destö größer die analytischen Anforderungen um den Zielprozess korrekt aufzusetzen. In Stufe 1 ist eine systematische IST-Prozessanalyse ausreichend. In Stufe 4 kommen fortgeschrittenere Designmethoden zum tragen, zum Beispiel Design-Thinking-Workshops.